Wind, Geld & Doofe Logos

Ich hab jetzt einen Ventilator. Ein ganz kleiner, Restposten im Baumarkt, als die Hitzewelle kam, war alles andere schon weg. Berlin war ausverkauft – kein Wind für Menschen in der Hauptstadt. Letzteres könnte auch der Claim einer Protestbewegung sein. Wogegen auch immer. Jetzt wird’s wieder ein bisschen kühler, also draußen, von ganz alleine. Ganz ohne Protest. Außer auf Facebook. Von den selben Menschen, die Tage vorher noch den Sommer herbei spammen wollten.  Aber mein kleiner Ventilator dreht sich weiter (Songtitel!). Ich mag den Sound, ich habe mich dran gewöhnt irgendwie. Es ist auch ein bisschen metaphorisch, wie Leben im Fernsehland. Alles dreht sich immer weiter. Manchmal schnell und manchmal langsam. Hier stößt die Metaphorik schon an Grenzen – Metaphern: nicht mein Ding. Der Ventilator jedenfalls kann nicht schnell und langsam. Der kann nur schnell. Oder nur langsam. Je nach Einstellung. Also beim Nutzer, nicht beim Gerät. Das ist ein bisschen wie das Glas – halb leer oder halb voll. Halb leer sind wohl auch die Konten derer, die seit vielen Wochen auf die jährliche Ausschüttung der VG WORT warten – der Verwertungsgesellschaft für Autoren. Ein schwebendes Verfahren ließ die Gesellschaft die Ausschüttung verzögern, wer weiß schon, wie die Gerichte entscheiden. Jetzt wird aber doch gezahlt. Noch im August. Wie schön. Weniger schön sind die neuen Logos der UFA. Die Firma hat sich von innen heraus verändert. Diverse Tochterfirmen sind verschmolzen. Zu einem großen ganzen. Horizontale Achsen wurden geschaffen, die kreative Kraft der verschiedenen Labels wird nun gebündelt, „one UFA“ nennt man das intern. Aus Teamworx, UFA Fernsehproduktion und Phoenix Film wird UFA Fiction. Ein neuer Player. Mit hässlichem Logo. Ich mochte die „UFA-Raute“ ja, die kann man bei Telkos oder langweiligen Besprechungen so gut kritzeln. Aber gut. Ich will mich dem Fortschritt  gar nicht verwehren. Immerhin bewegt sich da was, zumindest bei der UFA. Dem Fernsehland wäre das auch zu wünschen, ein bisschen Bewegung. Und damit meine ich nicht mein Pitch-Paper, das der Ventilator gerade vom Tisch geweht hat. Hoffentlich war das keine Metapher. Aber ich hab ja schon erwähnt, dass Metaphern nicht so meins sind. Wohl aber thematische Klammern: in dem Pitch, der jetzt auf dem Boden liegt,  geht’s um Menschen in der Hauptstadt.