Man kennt sie ja, die drei Konfliktebenen im Drama: Mensch gegen Natur – Mensch gegen Mensch – und Mensch gegen sich selbst. Der dritte ist der innere Konflikt, in der Fiktion und im Real Life der stärkste. Gilt auch gerade für mich, denn in mir kämpfe ich einen Kampf: Drinnen oder Draußen? Wo soll ich arbeiten? In meiner kleinen wohltemperierten Schreibblase namens Arbeitszimmer, wo alles seine Ordnung hat, wo mein MacBook am Cinema Display hängt, wo meine externe Tastatur perfekt mit meinem Magic Trackpad harmoniert – oder draußen. In The Wild. Auf der Terrasse, die frisch bepflanzt einem Dschungel gleicht, unter freiem Himmel mit Blick über die Dächer von Berlin, in Luft, die nach Sommer riecht – aber auch unter einer Sonne, die unbarmherzig auf mein Display scheint. Und dort unschön reflektiert. Es ist tragisch. „Mensch gegen Natur“. Momentan sitze ich drinnen. Gucke aber die ganze Zeit nach draußen. Der eine der beiden Piloten, an denen ich gerade arbeite, ist übrigens abgedreht. Jetzt geht er auf die Reise durch die Postproduction, durch den Sender und durch die Hölle, die sich Marktforschung nennt. Wir wünschen ihm viel Glück auf diesem Weg. Und hoffen, das er die Pubertät übersteht und erwachsen werden darf. Damit er eine Familie gründen kann. Und viele Kinder kriegen. Die Namen für die Kinder gibt’s schon: Folge 1, Folge 2, Folge 3… Der andere Pilot ist noch nicht ganz so weit, der ist noch nicht mal geboren. Die Befruchtung hat bereits statt gefunden, man ist momentan schwanger. Ich suche die ganze Zeit nach einer Klammer, um diesen Artikel hier zu beenden. Irgendwas mit Konfliktebenen wär cool. Fällt mir aber grade nicht ein. Ich überleg mal draußen weiter.